Die Rhein-Reise der vierteiligen arte-Reihe beginnt ganz klassisch: am Ursprung in den Alpen, genauer im Gotthard-Massiv - es ist die Wasserscheide Europas. Hier entspringt der Vorder- und Hinterrhein.

Offiziell gilt der Toma-See auf 2420 Metern Höhe als Rheinquelle. Zumindest laut der Tafel am Ufer, die auch noch behauptet, es wären 1320 km bis zur Mündung. Stimmt aber nicht ganz! Denn, wie vor kurzem festgestellt wurde, sind es nur 1230 km. Offensichtlich hat sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein Zahlendreher in alle Publikationen eingeschlichen.

Als Bergbach, Bergfluss und Alpenstrom hat der Rhein in der Schweiz viel Unerwartetes zu bieten, was nicht unbedingt in das Bild passt, das die meisten Menschen von dem europäischen Strom haben. In einer Mischung aus wunderschönen Luft- und Landschaftsaufnahmen, sowie interessanten Geschichten von Menschen am Rhein wird der „Junge Wilde“ in der ersten Folge portraitiert.

Was hat Europas längster Tunnel mit dem Rhein zu tun? Der mittlere Einstieg liegt direkt am jungen Rhein, geht quer in den Berg und dann 800 Meter in die Tiefe. Der Tunnel unterquert den Rhein von Nord nach Süd.

Weiter flussabwärts stoßen wir zwischen dem Flussgeröll bei Disentis auf Goldsucher: Das legendäre Rheingold zieht die Goldwäscher hierher. Und tatsächlich - es gibt - wenn auch seltener - ausgewachsene Nuggets zu finden, häufig bleiben aber Goldkörnchen in der Schüssel zurück.
Eine abenteuerliche Rafting-Tour führt durch das beeindruckende Ruinaulta, einen canyon-artigen Talabschnitt mit imposanten Felsformationen.

Am Hinterrhein bestaunen viele Besucher die spektakuläre Via Mala-Schlucht, nur wenige kennen die ebenso eindrucksvolle Rofflaschlucht mit dem ersten großen Rhein-Wasserfall, die mit einer ungewöhnlichen Familiengeschichte verbunden ist.

Auf Schloss Reichenau, wo Vorder- und Hinterrhein sich zum Alpenrhein vereinigen, residiert Gian Battista von Tscharner - selbsternannter Hofnarr und erster Winzer am Rhein, spezialisiert auf Spätburgunder.

Kurios und auf eine lange Tradition zurückgehend ist das Rheinholzen: mit Wurfhaken bei Hochwasser Baumstämme aus dem Rhein ziehen. Werner Wolgensinger deckt damit seinen Heizungs-Jahresbedarf - kostenlos wohlgemerkt.

Hochwasserschutz wird im Alpenrheintal groß geschrieben und so strömt der Rhein, streng von Deichen begradigt mit Unmengen von Geschiebe, Sand, Schlamm und Kies in den Bodensee. Er bringt so viel Material aus den Bergen mit, dass die Deichführung weit in den Bodensee gebaut werden musste, wo es in den tieferen Regionen des Sees abgelagert wird.